Zum 30. Geburtstag des Richard-Meier-Baus
Vor 34 Jahren, am 25. April 1985 bezog das Museum Angewandte Kunst (damals noch unter dem Namen Museum für Kunsthandwerk) den Richard-Meier-Bau am Schaumainkai 17.
Anlässlich des 30. Geburtstages in diesem Gebäude richtete das Museum unter dem Titel „Richard Meier. Ein Stilraum“ eine Kabinettausstellung ein, die mehr als eine Designschau ist. In der Ausstellung können kann man erfahren, auf welche historischen Referenzen sich der Meier für seine Planung bezieht: Wer sind seine gestalterischen Vorbilder aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts und welche kulturellen Bezüge aus der ersten Hälfte der 1980er Jahren unterstreichen seine Haltung? Ein Bugholzstuhl von Thonet findet genauso Eingang in die Ausstellung, wie ein Stuhl von Charles Rennie Mackintosh. In „Richard Meier. Ein Stilraum“ wird deutlich, wie der Architekt die Moderne zitiert, um in der Architektur der Postmoderne neue Impulse zu setzen, die später auch die Neomoderne beeinflussten. Gleichzeitig ist die Präsentation ein Stilraum, der eine Wohnsituation à la Meier nachempfindet, in dem deren fiktive Bewohner weder auf eine Hifi-Anlage von Bang & Olufsen, die Kultserie „Miami Vice“, noch auf die Lektüre von Milan Kunderas „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ verzichten wollen. Auf diese Weise entsteht die Atmosphäre einer bürgerlichen Elite der 1980er Jahre, die sich in eine ungebrochene Moderne einzurichten verstand.
Kurator ist Thibaut de Ruyter.
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